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Es werden Posts vom Oktober, 2022 angezeigt.

Eine Einladung

Die meiste Zeit lebe ich ein vollkommen normales Leben. Denn da ich als Hybrid auch am Tage unter Menschen mich bewegen kann, falle ich nicht weiter auf. Ich habe einen normalen Job in einer Einzelhandelskette, dem ich Tagein, Tagaus, nachgehe. Ich verdiene vollkommen normal mein Geld. Auch wenn ich dies eigentlich nicht mehr bräuchte, da ich so einiges angesammelt habe in der Zeit, die ich bereits lebe. Aber ich will den normalen Alltag eines Menschen, um mich so normal wie möglich zu fühlen. Ich habe auch einen Freund, aber wir wohnen nicht zusammen, auch wenn er es möchte. Aber das wäre mir dann zu viel Nähe und meinen Freiraum brauche ich ja doch, bei dem Geheimnis, das ich mit mir herumtrage. Es war spät Abends, und wir schlossen den Laden zu. Meine Kollegen verabschiedeten sich in den Feierabend und ich tat dem genauso. Als wir vom Parkplatz weggingen, bemerkte ich eine Limousine, die uns im Schritttempo folgte. Plötzlich machte sie halt und die Türen öffneten sich. Drei Männer k...

Prolog

Mein Leben ist eins der schwersten, oder auch der leichtesten, je nachdem, wie man es betrachtet. Ich bin dem Blutdurst versklavt, dem ewigen Hunger nach der Unsterblichkeit. Der Odem des Lebens ist meine Quelle der Nahrung. Und ich lebe bereits ewig. Ein Jahrtausend bereits, das ich auf dieser Erde wandele. Gesehen, erlebt, habe ich so viel, dass ich es niemals ganz alles erzählen könnte. Ich könnte mich nicht mit Dir in ein Pub setzen und schildern von den blühenden Zeiten alter Schlachten, die ich kämpfte. Und doch will ich es versuchen, in Zeilen, in Worten, den Glanz alter Zeiten zu verewigen. Ich habe viele Feinde. Die, die nicht wollen, das wir auf dieser Erde wandeln. Sie jagen meine Art, versuchen uns zur Strecke zu bringen, wo auch immer sie uns begegnen. Nur genau deswegen müssen wir uns versteckt halten, in den Schatten leben, auf dass niemals jemand ganz erfährt, was wir sind und was wir leben. Das Ideal der Schönheit ist mein vormerkliches Symbol. Ich bin ohne Fehl im Aus...

Das Gleichgewicht von Theorie und Praxis

Es gibt so viel in diesem Leben, was uns ablenkt. Vom Wesentlichen wegbringt. Kleine Dinge, große Dinge. Dinge, die auf längere Zeit betrachtet keinen Wert haben. Sie sind vergänglich, wie so vieles Andere auch. Und dennoch räumen wir ihnen Wert ein. Geben ihnen Platz in unserem Leben, große Räume, um sich zu entfalten. Das Wahre aber, das Wichtige, übersehen wir einfach. Was soll es sein, was in 10 Jahren jemand Fremdes in uns sieht, wenn er zurückblickt? TikToks? Statusse, die eine Vergänglichkeit von 24 Stunden haben? Oder sehnen wir uns nach etwas mit Bestand? Geistige Weiterentwicklung? Philosophische Gedanken, die den Kern des Lebens berühren? Das Echte, das Wahre, bleibt bestehen. Und es entwickelt unseren Geist weiter. Andere können von so einem Feuer angesteckt werden und entwickeln sich nach eigener Geschwindigkeit ebenso weiter. Es ist die Qual der Wahl, was wir aussuchen. Zuerst nur für uns alleine. Wenden wir uns den Fragen des Lebens zu? Die großen Fragezeichen, die jedes...

Ein Fehler unserer schnellebigen Zeit

Es ist nicht leicht, etwas zu sein, ohne werden zu wollen. Mit dem Status Quo zufrieden sein zu können, ohne sich immer mehr zu wünschen. Denn meistens ist das, was wir schon haben, so unglaublich wertvoll und wir nehmen es gar nicht wahr. Wir lassen uns von der Sucht nach mehr und immer Neuem anstecken und schenken dem was ist, keine Aufmerksamkeit. Dabei hat auch das, was wir bereits besitzen seine Zeit gebraucht um zu entstehen. Aber in unserer schnelllebigen Neuzeit, wird immer nach mehr gesucht. Immer besser, immer mehr Aufmerksamkeit, immer mehr Follower, immer neu und immer schneller. Die Statusse werden einfach durchgescrollt, von einem Augenblick zum Nächsten, ohne wirklich bewusst etwas aufzunehmen. Es ist Kurzweil, der schnell vorübergeht und keinen Bestand für die Zukunft hat. In so einer Zeit den geruhsamen Moment zu finden, ist sehr schwer. Denn keiner macht uns dies noch vor. Wir bekommen es einfach nicht mehr beigebracht, sich den Moment zu nehmen und einfach in sich un...

Der Prinz der Dunkelheit

Ich lebe seit Jahrhunderten, seit Jahrtausenden. Vom Anbeginn der Zeit, mit der Entstehung des Lichtes, wurde ich geboren. Die Dunkelheit, die Schatten und die ewige Verdammung sind meine Heimat. Es stört mich nicht, Bedauern ist mir fremd. Denn so wurde ich erschaffen und anders sollte es auch nicht sein. Ich habe alle Kreaturen dieser und jeder anderen Welt kennen gelernt und erleben dürfen. Jede kam ab und zu auf mich zu. Verfiel der Dunkelheit und fand sich an meinem Thron wieder. Manchem verlieh ich Macht, Andere benutzte ich, um sie ewiglich in meinem Reich zu verdammen. Die Größe meines Reiches ist nicht zu ermessen. Anders als die Hölle oder der Abyss, ist mein Reich ohne Raum. Und doch ist es allgegenwärtig in jeder Seele, die den Eingang dorthin sucht. Egal des Ursprungs, egal der Welt. Bei mir sind sie alle gleich. Nein, ich bin nicht böse, wie Ihr es vorschnell vermuten würdet. Im Grunde bin ich auch nicht gut. Ich erfülle meinen Zweck, regiere in meinem Reich und bin sonst...

Brücke zur eigenen Wirklichkeit

Auf dem verfilzenden Mauerwerk an grob geformten Steinen, bereitet das Efeu seinen Teppich aus. Das Mosaik des von Menschen Hand geformten Bauwerkes, zeichnet sein Rot, sein Braun, und das Grau der vergangenen Jahrhunderte. Spuren sind auf dem Stein nur in ahnender Sicht zu erblicken. Denn auch wenn Wanderer ihre Wege hinüber zeichneten, so hat der Stein sie zwar begrüßt, aber ihnen die Freiheit der Unsichtbarkeit geschenkt. Heißt, wer ging, der kam im Ab und An auch wieder. Auf gleichem Pfad, in Variation auf rechter oder auch linker Seite. Außer dem Wanderer aber, da konnte es keiner wissen, sehen oder auch nur erahnen. So malte die Sekunde der Wahl, der Entscheidung, das eine Fenster, das sich Realität und Wirklichkeit nannte. Die Brücke nun, sie schluckte, sie erblickte und auf immer geleitete sie hinüber.  Was auch sonst sollte sie tun? So steht dieses kleine Bauwerk in Mitten der Landschaft und verbindet die eine Seite mit der Anderen. Seit Jahrzehnten, seit Jahrhunderten str...

Vom weißen Reiter

Schnaubend senkte sie ihr Haupt hernieder, stupste ihn sanft in die Seite und er konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Er schickte die Gedanken zurück in den Kerker des Innern und wandte sich seinem liebsten Gefährten zu. Beruhigend streichelte er die Stute und ging dann um sie herum, um sich auf den Sattel zu schwingen. Er hatte vor einer wichtigen Entscheidung gestanden. Eine, die er nicht treffen konnte und doch, irgendwie musste. Das Problem war, dass diese simple Überlegung sein ganzes Sein, seine Existenz in Frage stellte. Und das sollte, durfte so nicht sein. Seit je her, war er der Reiter gewesen, der weiße Reiter. Er eilte zur Hilfe, wenn eine unschuldige Seele ihn brauchte. Er rettete, beschützte und unterstützte die, die ihn brauchten. Das nun schon seit Jahrhunderten, Jahrtausenden. Es war gut gewesen, richtig und auch, ja irgendwie wichtig. Aber er kam nicht daran vorbei zu bemerken, dass er sein Werk immer besser tat, aber immer weniger bewirkte. Er, der weiße Reiter, br...

Die Maschine Betriebsamkeit

Ich bin die Maschine Deiner Existenz. Ich bin das Gerät, das aus Mehreren nur eine Einheit formt. Ein Teil, das sich dem Gebrauch nach Maschine schimpft. Du benutzt mich am Tage, zur Nacht und ebenso zur frühen Morgenstunde. So bin ich Dir zu Diensten und gebe Dir immer genau das nur, wonach Dir ist. Ich verlange nicht viel dafür. Nur Einiges, das zur Masse Du sowieso verschwendest. Die Reine an Energie, die Elektrizität, nicht mehr an Teilchen in Bewegung, die eben dieses nur wieder an mich transferieren. So bleibt Eines stehen und etwas Anderes produziert dafür. Nimm den Gedanken, den die Stille des Ruhstands gebiert und Du verstehst den Ursprung einer jeden Schöpfung. Das Nichts gibt den Raum, dass dem All den Platz präsentiert. So spielt eine These mit den Worten und gibt auch dann einen Reim dazu. Einfaches Du verstehst, was Kompliziertes in Reihenfolge so ergibt. So habe ich als Maschine, als Gerät, den Meinen an Nutzen, der nur in einfacher Dienstbarkeit steht. Du beachtest mich...